Freitag, 2. Oktober 2015

Paleo-Küche für Genießer - Danielle Walker

Ich bin ein Genießer. Und ich wage mal zu behaupten, dass wer sich mit Paleo-Ernährung im Speziellen beschäftigt Lebensmittel und Essen liebt. Im Paleo geht es ja nicht um das Was sondern auch um das Wie. Also nicht nur "Was wird gegessen?: Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße, Steine, ..."; sondern auch "Wie wurde es hergestellt / gewonnen / aufgezogen/ ....?"
Nun will ich nicht zu weit über Paleo ausschweifen, sondern will euch heute hier das Buch "Paleo-Küche für Genießer" von Danielle Walker vorstellen und empfehlen.
Das "WAS" und "WIE", und vor allem das "WARUM" kann man ausführlich, leicht verständlich und super recherchiert in Heidrun Schallers Buch Die Paleo-(R)evolution nachlesen!

Kurz zur Autorin:

Danielle Walker, eine Amerikanerin, ist aufgrund persönlicher, gesundheitlicher, zum Teil sehr dramatischer, Probleme zur über "Spezielle Kohlenhydratdiät" (engl. specific carbohydrate diet - SCD) zu Paleo gekommen.
Mit 22 Jahren wurde ihr eine Autoimmun-Krankheit (Colitis Ulcerosa) diagnostiziert und von den Ärzten mit den entsprechenden Medikamenten um die Symptome in den Griff zu kriegen und ein paar warmen Worten wieder nach Hause geschickt. So geht es sicher vielen auf dieser Welt.
Nach einigen sehr holprigen Erfahrungen mit ihrer Erkrankung hat sich, für sich als leidenschaftliche Amateur-Köchin, entschieden, etwas an ihrer Ernährung zu tun um ihr Leiden in den Griff zu kriegen und ihr leben mit Mann und Kind wieder lebenswert zu machen.

Sie bloggt auf againstallgrain über ihr Leben, ihren Weg, ihre Erfolge und Misserfolge, und ihre Rezepte.
Daraus entstand dann dieses, ihr Erstes von bisher vier Büchern.
Der englische Originaltitel "Against All Grain: Delectable Paleo Recipes to Eat Well & Feel Great" erschien 2013.
Against all Grain: Delectable Paleo Recipes to Eat Eell & Feel Great (2013)
Dieses Buch erschien 2014 in deutscher Sprache.
Seit dem hat sich viel getan. Drei weitere Bücher sind erschienen (eines davon gibt es auch in deutscher Sprache) und ein weiterer Sohn hat sich dieses Jahr, wie man auf Instagram (againstallgrain) verfolgen kann, zur Familie Walker hinzugesellt.
Ich wünsche Danielle und ihrer Familie alles Gute und freu mich auf die Leckerlichkeiten die da weiterhin ihrer Kreativität entspringen werden.

Zum Buch:

Paleo-Küche für Genießer - Danielle Walker

Das schöne an diesem Buch ist, dass es wirklich vornehmlich ein Kochbuch ist. Oft genug wird ja auch viel gelabert und am Ende sind dann ein paar Rezepte aneinander gereiht; ohne Bild ohne Inspiration.
Zu Beginn erläutert Danielle kurz ihren Hintergrund und wie sie zu der Paleo-Ernährung kam. Das sind reichlich bebilderte 8 Seiten (wenn überhaupt). Dann kommen ein paar Worte zu den Hauptlebensmitteln und Zutaten sowie Küchengerätschaften. Und dann geht es auch schon los: über 300 Seiten Rezepte, Rezepte, Rezepte. Insgesamt 160 Rezepte, alle sehr gut bebildert. - Daniell macht die Bilder selbst in top Fotografenqualität.
Das schöne an Danielles Paleo-Rezepten: Es sind nicht nur Nussmehl-Rezepte und "Analog-Zutaten-Rezepte" um Gerichte herzustellen die versuchen etwas zu sein, was sie nicht sind. 
Ich persönlich habe genug Rezepte gesehen, die mit den kompliziertesten Zutaten aus Reformhäusern, Drogerien und teilweise sogar Apotheken zusammengekauft werden müssen, sodass die eigene Küche aussieht wie ein Drogenlabor.
Speziell für diejenigen Paleo-Anhängern und auch andere, die Nüsse nur in geringen Mengen oder gar nicht vertragen, sind erfrischend wenige Rezepte enthalten bei denen man gemahlene Mandeln oder ähnliches benötigt. Dafür kommt Kokosmehl öfter mal in den Topf oder die Schüssel - das ist wohl weniger kritisch was das Nuss-sein und seine Eigenschaften betrifft.
Bisher habe ich von den 160 Rezepten sicher nicht mehr als 15 Stück komplett nachgekocht - diese sind mir jedoch auf Anhieb gleich gelungen - aber ich bin noch dran. 
Dieses Buch ist spannend und immer wieder erfrischend. Morgens eine Seite aufschlagen, von einem farbenfrohen Bild animiert werden und auf zum Wochenmarkt oder zum Fleischer und dann loskochen.

Meine bisheriges Lieblingsrezept ist das Crêpes-Rezept. So eines hatte ich noch nicht und es sind wirklich gute Crêpes, die gut gelingen und vielseitig einsetzbar sind - in einem anderen Rezept in diesem Buch werden sie als Lasagne-Nudeln verwendet. Mein Mann liebt sicher bisher die Süßkartoffel-Pommes am meisten - diese sind knuspriger als bei anderen Rezepten, die ich ausprobiert habe.

Nicht gefallen hat mir allerdings ihre Vorliebe für Mengenangaben in dem für englisch-sprachige Rezepte typischen Tassen- und Löffelsystem. Sie erklärt zu beginn warum sie dies tut, mir gefällt es trotzdem nicht. Ich arbeite meist mit einer Küchenwage und da sind mir Tassen und Löffel nicht präzise noch praktisch genug.

Danielles Buch kann käuflich erworben werden bei allen großen Bücherläden (online oder lokal), wie auch bei Amazon: Paleo-Küche für Genießer

Eine klare Empfehlung von mir und ich bin noch lange nicht fertig mit diesem Buch.

Was haltet ihr von ihrem Buch? Was ist euer Lieblingsrezept? Was gefällt euch, was nicht?

Montag, 21. September 2015

Bücher

Hier seht ihr eine Übersicht an Bücher, die ich zu dem Thema gelesen habe, gerade lese, oder noch lesen werde.
Lasst mich wissen was ihr davon haltet, welche Bücher ich noch unbedingt lesen muss und über welche Bücher ihr gern mehr erfahren wollt.

Bücher, die ich schon gelesen habe:




Bücher, die ich aktuell lese:


Die Paleo (R)Evolution - Heidrun Schaller


Paleo Ernährung für Mama und Baby - Birgit Konefal




Bücher, die ich als nächstes lese:

 
 
 















Sonntag, 14. Juni 2015

Mandelmilch - Selber machen ist Trumpf


Mandelmilch zum Selbermachen

Das Geheimnis um die Nussmilch ist kein Geheimnis mehr. Überall findet man sie in Bio-Läden und in dem ein oder anderen gut sortierten Supermarkt auch. Die Rezepte zum Selber-machen sind auf Youtube, auf Vegetarier-, Veganer- und auch Paleo-Blogs und Websites zu finden. Und für mich ganz überraschend, in der Thermomix-App, gibt es jetzt auch für kleines Geld ein paar Rezepte zu Milchersatzprodukten zu erstehen.
Speziell was die Mandelmilch angeht muss man das Geld nicht ausgeben, weil es nun echt nicht viel brauch um diese Nussmilch herzustellen und die gleiche Zusammensetzung auch auf anderen Websites zu finden ist. 
Das tolle am Mandelmilch selber machen ist aber hier wie bei so vielen Dingen die Chance der Kreativität und den Geschmäckern eigenen Ausdruck zu verleihen.

Die Zutaten

  • 200g Mandeln
  • 1000ml Wasser 
  • Salz oder Honig / Agavendicksaft, etc. nach Bedarf (optional

Zubehör


  • Waage und ggf. Messbecher
  • Schüssel zum Einweichen
  • Mixer
  • Tuch oder Wäschenetz
  • Schale / Kanne zum Auffangen der fertigen Mandelmilch


Zubereitung

Die Mandeln in einer Schüssel in Wasser einweichen (nicht das Wasser aus der Zutatenliste) für mind. 4-6 h. Ich weiche es oft über Nacht ein, dann aber auf jeden Fall im Kühlschrank.
Mandeln einweichen

Danach bitte das Einweichwasser wegwerfen und die Mandeln in einem Sieb gut abbrausen.
Jetzt die Mandeln in euren Mixer. Da hat ja jeder so sein Modell zuhause: Zauberstab, Magic Maxx, Vitamix, Thermomix, etc...
Dann 1000ml frisches Wasser dazu.
Mandeln und Wasser im Thermomix zur Mandelmilchherstellung
Nun bitte das Mandel-Wasser-Gemisch solange mixen bzw. zerkleinern, bis eine homogene Masse entstanden ist.
Geschrotete Mandeln mit Wasser
Die Mischung enthält jetzt noch die Feststoffe der Mandeln, die wollt ihr nicht beim Trinken oder dergleichen zwischen euren Zähnen finden, also wird die Mischung aus dem Mixer durch ein Tuch oder - auch zu empfehlen - eine Wäschenetz.
Mandelmilch filtern (1)

Mandelmilch filtern (2)
Die Mandelfeststoffreste im Wäschenetz kann man noch mit der Hand fest ausdrücken um auch möglichst viel von den Mandeln in der Milch zu haben und fertig ist eure selbstgemachte Mandelmilch.

Mandelmilch und Mandelreste
Neben der Mandelmilch habt ihr auch noch die Mandelreste die ihr als gemahlene Mandeln zum Backen nehmen könnt. Ich verwende die Mandelreste gern um sowas wie "Braune Butter" in der Pfanne daraus zu machen, welche ganz gut zu Blumenkohl passt.

Vergleich zur gekauften Mandelmilch

Ich habe meine selbstgemachte Mandelmilch mit der aus dem Alnatura verglichen (siehe Foto), und muss sagen, dass mir im direkten Geschmacksvergleich bei der Alnatura ungesüßten Mandelmilch eine Art Prozessgeschmack aufgefallen ist (das ist jetzt meine Geschmacksempfindung gewesen).

Selbstgemachte Mandelmilch im Vergleich zu gekaufter Mandelmilch
Die selbstgemachte Mandelmilch ist nun nicht thermisch behandelt und daher nur ca. 2-3 Tage im Kühlschrank haltbar.

Wer sich die Arbeit nicht machen will kann nun auch ungesüßte Mandelmilch im Alnatura kaufen. Meine Einschätzung zu diesem Produkt findet ihr hier.

Ich hoffe ihr konntet neben den ganzen anderen Mandelmilchrezepten von meinem Beitrag noch was mitnehmen. Wirklich unterscheiden tun sich die Rezepte, die mir begegnet sind, nicht. Somit gibt es im World Wide Web jetzt NOCH einen Bericht mehr zu Mandelmilch.



Dienstag, 2. Juni 2015

Endlich ungesüßte Mandelmilch im Tetrapak

Endlich gibt es ungesüßte Mandelmilch auch im 0815-Alnatura zu kaufen.

Das ist eine Erleichterung für alle die entweder zu faul sind oder die Zeit oder das nötige Equipment nicht haben oder einfach noch kein Rezept für Mandelmilch (Mischungsverhältnis Mandeln zu Wasser), dass ihrem Geschmack entspricht, gefunden haben oder sich die Zeit nicht nehmen wollen oder können das richtige Mischungsverhältnis herauszufinden.... Und hier beißt sich der Fuchs in den Schwanz.
Die Alnatura ungesüßte Mandelmilch kommt im Zutatenverzeichnis erfrischend schlicht daher mit Wasser, Mandeln (7%), und Meersalz.
Ich habe damit schon erfolgreich Milchreis und Pfannkuchen hergestellt.
Ich bin ja immer großer Fan von Selbermachen und Wissen-was-drin-steckt, aber mit Baby im Arm fällt das selber machen oft schwer und dann muss "wissen was drin steckt" eben reichen und dazugekauft werden.

Warum nun Mandelmilch und nicht normale Milch?

Weil man laktoseintolerant ist! Weil man allergisch gegen Kuhmilchprotein ist! Weil Paleo-anhänger keine Kuhmilch wollen! Weil Veganer keine Kuhmilch wollen! Weil Low-Carber auf ihre Kohlenhydratmenge achten müssen! Weil es trendy ist! Weil es einfach schmeckt!
Was auch immer auf euch zutrifft...

Nährstoff-Check

Die Mandelmilch hat 42kcal auf 100ml wovon der Größteil vom Fett stammt, das hier bei der Mandelmilch 3,5g je 100ml sind.


Im Vergleich dazu mal eine 1,5%ige Bio-Kuhmilch aus dem Biomarkt:

Die Milch hat 48kcal auf 100ml - also so ziemlich wie die Mandelmilch, doch hier kommen nur 1,5g Fett auf 100ml und dazu 5g Kohlenhydrate auf 100ml. Die Mandelmilch hat nur 0,5g Kohlenhydrate in 100ml.
Somit ist die Mandelmilch nahezu identisch mit einer 1,5% Fetten Kuhmilch was die Kalorien angeht, aber wenn man sich die Makronährstoffe mal anschaut, kommt die Mandelmilch fetter dafür kohlenhydratärmer daher.


Nichts desto trotz ist Selbermachen Trumpf. Zum einen kommt man da sicher günstiger und zum anderen ist es hier wohl auch wie bei der Erdnussbutter und Ähnlichem. Die besten Nüsse werden nicht vermust oder zu Nussmilch gepresst, sondern kommen in den Stückverkauf. Bruchwaren, wenn nicht sogar Nüsse mit Mängeln wie Schimmel und Co. kann man zu Butter und Milch machen ohne das der Konsument das sieht. Zum Thema "Toxizität" und Schimmelpilzgifte in unserer Ernährung und Effekte auf Körper und Geist kann ich Dave Asprey mit seinem Bulletproof Konzept als Lektüre empfehlen.

Mein Rezept für selbstgemachte Nussmilch, die ich zum Kochen und Backen und sonst was nehme findet ihr hier.

Sonntag, 27. Juli 2014

Der Vegane Fleischfresser - eine neue Spezies

Mir ist eine unglaubliche Entdeckung gelungen. Eine neue Spezies, der Homo Vegano Carnivor.
Was ist das und was zeichnet ihn aus?
Dabei handelt es sich um eine Untergruppe des Homo Sapiens, die sich vor allem durch seine Ernährungsgewohnheiten bzw. Ernährungsverträglichkeiten von seinen Artverwandten abgrenzt.
Die empfohlene Ernährung für einen Homo Vegano Carnivor sieht den teilweise bis völligen Verzicht auf Kuhmilchprodukte und Hühner-Eiern vor. Darüberhinaus ist eine Low Carb Ernährung mit der völligen Abwesenheit von glutenhaltigen Produkten anzuwenden. Fleisch und Fisch hingegen werden durchaus vertragen und bevorzugt. 

Also was haben wir nun hier?
Der Homo Vegano Carnivor ist eine Tribrid zwischen einem Low Carber (Gluten-Frei), Veganer und Paleo-er.

Mit dem Low Carber hat er die glutenfreie Ernährung gemein, die sich aus dem völligen Verzicht auf Getreideprodukten ergibt. Sein hoher Fettkonsum, mit oder ohne ketogener Stoffwechsellage, sowie die Präferenz für Fleisch und Fisch stellt die Schnittmenge mit der Paleo-Ernährung dar. Der Verzicht auf Kuhmilchprodukte und Hühnereiern kommt klar aus der veganen Ernährungslehre. Der hohe Anteil an unverarbeiteten, natürlichen Obst- und Gemüseprodukten ergibt sich aus der Schnittmenge der veganen mi der Paleo-Ernährungslehre.
Der Homo Vegano Carnivor ernährt sich also vorrangig von Kohlenhydrat-armen Obst- und Gemüsesorten, Kokosöl und anderen hochwertigen Ölen, mit dem gelegentlichen Verzehr von qualitativ hochwertigen Fleisch- und Fischprodukten.

Man könnte auch sagen, der Homo Vegano Carnivor isst nichts vom Tier außer das Tier selbst - Nothing from the Animal, but the Animal.

Wie es zu der Entdeckung dieser seltenen Spezies kam:

Nun ja, ohne es zu wissen habe ich ein sehr prachtvolles Exemplar vor einigen Jahren geheiratet und ich koche jeden Tag für ihn - bisher nur low-carb, doch um eine artgerechte Ernährung zu bieten werde ich in Zukunft all meine Kreativität und Forschungsenergie aufbringen müssen um meinen Mann satt zu kriegen.
Hintergrund der ganzen Geschichte ist, dass mein Mann aufgrund einer latent-chronischen Entzündung, die irgendwo in seinem Körper von seinem Immunsystem ausgefochten wird, nicht nur dauerhaft trocken und schuppige Stellen an seinen Händen hat, sondern auch eine chronische Mandelentzündung sowie Ausbrüche von Fieberbläschen an den Fußsohlen.
Statt eine Cortisol-Creme nach der anderen aufzutragen und die Mandeln operativ zu entfernen, hat uns unsere Naturheilverfahren-praktizierende Ärztin zu einem IgG4 Test geraten. Das ist der Allergie-Test, der über Blutabnahme funktioniert und der nicht von der Kasse bezahlt wird. Die Mandel-OP und die ständige Cortisol-Creme wiederum würde bezahlt werden und käme, glaub ich, teurer als dieser Test. Ok, der Test und seine Aussagekraft stehen in der Kritik, aber zur Zeit ist es das Beste was wir haben um solche latenten, im Hintergrund ablaufenden Immunreaktionen auf Lebensmittel feststellen zu können bzw. eine Indikation zu geben. Am Ende muss man immer schauen, was man mit den Ergebnissen anfängt und ob einem eine Anpassung an die Empfehlungen dann auch wirklich Besserung verschaffen.
Das Ergebnis des IgG4 zeigte eine starke Immunreaktion auf Hühnerei sowie Kuhmilchprodukten und allen glutenhaltigen Getreidesorten auf.
Mein Mann war frustriert, doch mein Ehrgeiz war geweckt.

Der Aktionsplan:

Es ist nun aber nicht so einfach Rezepte und dergleichen für diese Art der Ernährung zu finden. In den meisten Veganen Kochbüchern wird zwar auf Eier und Milch verzichte, dafür wird Soja untergemischt woimmer möglich und Brot und Pasta gegessen - was bleibt ihnen sonst auch noch viel anderes übrig, das wenig Aufwand und schnelle Sättigung verspricht. Die Gluten-freie und low-carb Komponente kommt also häufig viel zu kurz.
Kochbücher und Foren zum Thema Paleo strotzen dafür vor Eiern und zum Teil auch Milchprodukten - Kuhmilch ja oder nein ist ja so ein Punkt der die Paleo-Anhänger in zwei Lager spaltet. Dafür ist die Paleo-Ernährung frei von Gluten und auch wesentlich Low-Carb freundlicher.
Low Carb High Fat selbst enthält ebenfalls viele Eier, hat kein Problem mit Kuhmilch und auch Gluten ist nicht zwangsläufig ein Problem. Gluten wird oft als Backzutat in Reinform verwendet.
Aber nach etwas Recherche hier und da bin ich auf folgende Bücher gestoßen:


In der Veganen Ecke: Attila Hildmann mit Vegan for Fit. In der Paleo-Ecke sein Kontrahent: Nico Richter mit Paleo Power For Life.
Attila Hildmann hat ja schon mehrere Bücher zum Thema Vegan verfasst und propagiert die Vegane Ernährung auch schon erfolgreich in diversen TV Shows. Sein Buch Vegan for Fit ist von seinen Büchern das am meisten auf Low-Carb ausgerichtete Buch und daher meiner Meinung nach die beste Wahl für unsere Zwecke.
Nico Richter hat bisher nur das eine Buch, ist dafür aber mit seinem Team im Internet auf seiner Website http://www.paleo360.de/ sehr aktiv und bietet dort neben vielen frei verfügbaren Rezepten auch verschiedene Coachings bezüglich Paleo-Ernährungsumstellung an.
Beide Bücher offerieren eine 30-Tage Challenge bzw. 30- Tage Umstellung an.
Wir sind noch unentschlossen ob wir die beiden 30-Tage programme einfach mixen, immerhin passt keiner von beiden Konzepten 100%-ig zu unseren Bedürfnissen, oder ob wir sie nacheinander ablaufen und schauen was für uns besser funktioniert.

Bei all dem Aufwand kommt es am Ende darauf an, ob sich was mit der vegan-carnivoren Ernährung wirklich eine Besserung für uns einstellt.

Wenn ihr Tipps und Tricks zu diesem Thema habt, lasst mir doch einen Kommentar oder Link da.


Freitag, 22. November 2013

Gebratener Speck - einfach und ohne Sauerei

Ich habe letztens im Netz einen Tipp gefunden, wie man sich die Sauerei und das ganze Gequalme beim Speck braten sparen kann.
Speck einfach im Ofen knusprig braten.
Geht nicht? Geht doch!

Wie sieht das genau aus?
Man lege Backpapier auf ein Backblech und darauf die Speckstreifen.
Vorbereitet und fertig für den Ofen
Den Ofen auf 180°C Umluft vorheizen und den Speck in den Ofen für ca. 15 Minuten. Der Speck ist fertig, wenn er sich schön knusprig zusammen gekrümpelt hat und golb-braun aussieht.
Fertig ist der Speck, wenn er knusprig und golden ist
Wer will kann den Speck auf einem Küchentuch noch abtropfen lassen und sich dann gleich ans weg-knuspern machen.

Ich hoffe das euch dieser Tipp hilft, eure Küche in Zukunft auch nicht mehr zu vergasen.

Donnerstag, 14. November 2013

Keto-Kaffee – Magic Bullet Coffee


Meine neue Guten-Morgen-Routine beinhaltet die Zubereitung eines überraschend leckeren Keto-Kaffees – in de Low-Carb-Szene auch MBC (magic bullet coffee) genannt :-P.
Keto-Kaffe mit Nespresso-Schoko-Kapsel
Ich war ja erst skeptisch, doch da ich seit meinem Fat-Fasting Programm vermehrt darauf achte in meiner täglichen Ernährung auf einen möglichst hohen Fett-Kaloriengehalt zu kommen habe ich mir dieses Getränk aus meinem Fat Fast Buch von Dana Carpender geholt und beschlossen es einfach mal zu versuchen.

Man nehme eine Tasse zubereiteten Kaffee und gibt hinzu 2EL Kokosmilch und 1EL Kokosöl bzw. Kokosfett und dann noch zuckerfreien Vanillesirup oder Süßstoff mit Vanillearoma. Da ich beides nicht hatte, aber Nespresso-Kapseln mit Vanille-Aroma habe ich diese genommen. Das ganze kommt in einem Mixer und wird dort gut gemixt – bis es schön schaumig aussieht.
Aromatisieren könnt ihr den Kaffee natürlich auch mit anderen Geschmacksrichtungen: Rum, Haselnuss, Schokolade. Nur zuckerfrei sollten die Sirups sein.

Ich war auf alles vorbereitet und hab mich schon strategisch günstig an meiner Küchenspüle platziert um im Notfall alles wieder ausspucken zu können.

Doch wer hätte das gedacht, so ein Keto-Kaffee ist erstaunlich wohlschmeckend. So habe ich mit Genuss meinen Keto-Kaffee, der ca. auf 143 kcal kommt pro Tasse, verzehrt und bin so mit einem wohlig warmen und zufriedenen Gefühl in den Tag gestartet.

Geschmacklich erinnert der Kaffee an einen aromatisierten Milchkaffee, also absolut lecker und mit 143kcal von denen 95% auf Fett-Kalorien zurückfallen ein absolut guter Keto-Start in den Tag.

Montag, 11. November 2013

Fat Fasting: Dritter und letzter Tag


Der dritte Tag sollte auch mein vorerst letzter Tag der Fett-Fastenkur sein.
Vorläufige Symptome: auf der positiven Seite ein Morgen-Blutzucker von 61mg/dl und ein Gewichtsverlust von 0,8kg in nur 2 Tagen; auf der negativen Seite Frieren und Erschöpfung.

Gut Tag drei, was gab es zu Essen?

Um endlich den 90% Fettkalorien näher zu kommen gab es Sahne, Sahne und Sahne, ach ja und Ketofreundliche Götterspeise, wieder mit Sahne und Schokomouse (nun echt der letzte Tag, an dem man die noch Essen kann), ein paar Würstchen und ein klein wenig Broccoli getränkt in saurer Sahne und mit dick Käse überbacken.
Die ganze Sahne hat mich dann meinem Ziel von 90% Fettkalorien bis auf 3 kleine Prozentpünktchen näher gebracht. Am dritten Tag habe ich nun 87% Fettkaloriengehalt erreicht und dabei 1228kcal zu mir genommen (ich weiß das ist über den 1000kcal, aber ich war auch Sporteln an dem Tag also alles wieder ausgeglichen).
Zum Thema Sport: da ich ja gern meinen Körper bis ins Detail verstehen möchte, bin ich eine von denen die mit einem Pulsmessgerät durch die Gegend rennt, wenn sie denn rennt. Das und weil ich zum Übertrainieren tendiere was sich in diversen Sportverletzungen schon gezeigt hat. Mir ist aufgefallen, dass mein Ruhepuls, als der Puls, wenn ich gerade nichts mache, relativ hoch war bei 100 bis 110 Schläge pro Minute. -> vielleicht ein weiterer Nebeneffekt den es zu studieren gilt.

Mein Gesamtfazit:

Also es war echt schwer die 1000kcal mit 90% Fett zu erreichen. Und 1000kcal auch, wenn sie zu über 80% aus Fett stammen, sind nicht genug für mich um bei winterlichen Temperaturen ausreichend Wärme zu produzieren. 
Vielleicht werde ich den Versuch in der nächsten Zeit wiederholen nur um zu sehen, ob sich mein Körper vielleicht anders verhält. Dann warte ich aber noch ab, bis mein Blut-Ketonmessgerät mit der Post endlich ankommt, dann kann ich so besser meine Ketonwerte vorher und nachher prüfen. Oder ich mach das Ganze nochmal im Sommer, wenn die Umgebungstemperatur ausreicht um nicht zu frieren. Nach dem dritten Tag habe in Summer 1kg abgenommen. Was mein Interesse geweckt hat sind die niedrigen Blutzuckerwerte, die ich erreicht habe. Mein Ehrgeiz war natürlich von der 90%-Challenge geweckt. Und was mir jetzt in den nächsten Tagen bevorsteht ist das wieder Hochfahren meiner Kalorienaufnahme und wie mein Körper damit umgeht. Bleibt der Verbrauch so niedrig und damit das Frieren weiter bestehen und mein Körper packt erstmal wieder Lager an oder springt er gleich wieder bzw. nach einer kurzen Weile auf Normalbetrieb. Soll heißen, verlier ich mein hart erarbeitetes Kilo Gewichtsverlust wieder gleich oder ist das jetzt für immer weg?

Habt ihr schon mal Fat-Fasting gemacht? Was waren eure Erfahrungen? Hat es bei euch besser geklappt – keine Müdigkeit, kein Frieren?  Was habt ihr gegessen um den Fettgehalt hoch zu halten?

Samstag, 9. November 2013

Fat Fasting: Zweiter Tag

Mein morgendlicher Versuchsaufbau saht es vor, dass ich meinen Nüchternblutzucker sowie mein Gewicht messe. Meine Werte im Vergleich zum gestrigen Morgen sind für beide Messgrößen gesunken.
Mein Nüchternblutzucker am Morgen lag bei nur 60 mg/dl und es geht mir gut. So niedrig habe ich meinen Blutzucker noch nie gesehen. Und ich bin mit meinem Wert knapp an der Definition für medizinische Hypoglykämie vorbeigeschlittert. Ich bin also gesund und voll im Fett-Fasten angekommen.
Mein Gewicht hat mich leider nicht so vom Hocker gehauen. Nur 300g weniger und solche Schwankungen können ja auch schon vom morgendlichen Horoskop und der nächtlichen Sternenkonstelation und ob ein Flugzeug kürzlich über dein Haus geflogen ist abhängen ;-)

Also starten wir in Tag zwei, dem Blutzucker zuliebe.
Meine große Herausforderung für den zweiten Tag lag darin bei den 1000 kcal zu bleiben und möglichst den Fettanteil noch zu erhöhen. Am ersten Tag meiner Fett-Fast bin ich ja kalorienmäßig etwas über das Ziel hinausgeschossen mit den Kalorien (1158kcal) und dabei zu geringem Fettanteil (84%).

Zum Frühstück gab es meinen geliebten Keto-Pfannkuchen und 2 selbstgemachte Salami-Chips. Das sind zusammen 284 kcal mit nur 78% Fettkalorien. Auch hier musste ich wieder aufholen über den Tag verteilt, was die Fettkalorien anging.

Meine erste Zwischenmahlzeit war dann eine Offenbarung für mich. Ich habe zum ersten Mal Créme Double (das muss man Fett schreiben so schön fetthaltig diese Créme ist) von Dr. Oetker gegessen. 

100g Creme double haben 42g Fett bei nur 2,9g Kohlenhydraten. Mit 50g Creme Double, etwas Kokosmilch, Süßstoff und Kokosraspeln habe ich mir ein Dessert gerührt, dass 267 kcal hat mit gerade mal 3g Kohlenhydraten und dabei 27g Fett. Somit kommt die Mischung auf 89% Fettkalorien. Da wollen wir hin mit unserer Nährwertverteilung.

Zum Mittagessen gab es wieder die schon bekannte Schokomouse vom Vortag (muss man langsam aufpassen, sind ja rohe Eier drin), sowie ein paar Kokosbällchen schön mit Kokosöl gemacht.

Zum Abendbrot gab es dann was grünes - Ruccolo mit Avocado und schön Olivenöl oben drauf.

So bin ich über den Tag verteilt auf 1073kcal gekommen und dabei 85% von Fettkalorien.
Hab mich also schon verbessert zum ersten Tag.

Gefühlstechnisch hatte ich Abends schon noch Hunger und mir war kalt. Das Frieren war für mich ein Zeichen, dass das meinem Körper zuwenig Kalorien sind. Dann fährt ja bekanntlich der Körper die Funktionen herunter und Frieren ist also ein Nebeneffekt. Heißt aber auch, dass mein Körper nicht soviel verbrennt wie er könnte, trotz der erhöhten Fettzufuhr.
Warten wir auf Tag 3, der auch mein letzter Tag des Experiments sein soll und hoffen, dass wir nicht zuviel Schaden anrichten an meinem Zentralheizungssystem.

Fat Fasting: Erster Tag

So mein erster Tag Fat Fast beginnt eigentlich ganz entspannt. Es ist Freitag und ich musste, wie so viele andere auch, zur Arbeit. Trotzdem bin ich ziemlich entspannt und starte Keto-technisch mit einem Schokoladenmouse (75g eine Portion um auf 261kcal zu kommen) zum Frühstück.

Das ist nicht viel an Menge, aber ich war gespannt wie weit mich das durch den Tag bringt, bis ich wieder Hunger habe.
Das Schokoladenmouse liefert mit den 261kcal leider nur knapp 82% Fett-Kalorien. Also mussten meine anderen Snack-Mahlzeiten mehr Fett bringen um das zu kompensieren.

Ungefähr 2,5h nach meinem Frühstück hatte ich das nächste Hüngerchen. Ich habe einen Keto-Pfannkuchen gegessen der mit 155 kcal pro Stück, davon 91% Fett-Kalorien, absolut im Plan lag.
Was die Menge angeht, hätten es ruhig mehr sein können. Einfach so vom Mengengefühl her hätte ich meinen Proviant für den ganzen Tag mit Leichtigkeit komplett zu der Zeit essen können. Aber davon muss man wohl etwas abkommen - Essen bis zum "voll" sein ist nicht mehr. Jetzt wird sich auf Hunger oder nicht Hunger konzentriert. Soll die Ketose den Rest machen.

Gegen Mittag ging es mir super. Keinen Hunger, super Laune. Nichts negatives. Und das trotz der nur gefühlten 150g Nahrung, die ich bis dahin meinem Keto-Stoffwechsel zugeführt hatte.
Doch um kurz vor 2 kam der Hunger. Und was für ein Hunger.
Aber kein Problem, ich war ja vorbereitet.
Also gab es meine Götterspeise (ich nehm immer die zum selber-kochen vo Dr.Oetker und füge eben keinen Zucker hinzu sondern Süßstoff und schon haben wir ein super Low-Carb-Dessert) mit 50g geschlagene Sahne. Lecker! War wirklich yammi.

Doch irgendwie hat mir das doch nicht gereicht. Auch nach einer Weile warten auf das nachlassen des Hungergefühls. Also musste mein Nachmittagssnack auch gleich daran glauben und so hab ich meine 4 Kokosbälchen, die doch etwas mehr Substanz boten, auch noch hinterher verputzt.
Dann ging es erstmal wieder und die Hoffnung blieb, dass sich wieder so eine Phase des Hungerfreiseins einstellen würde, mit der ich über den Nachmittag bis zum Abendessen kommen würde.

Den Nachmittag habe ich gut überstanden. Keinen Hunger, keine Schwäche.
Abends habe ich mir dann 2 Nürnberger Bratwürstchn in die Pfanne gehauen - mal was warmes.2 Stück hatten 150 kcal mit leider nur 83% davon von Fett. Bis zum Schlafengehen habe ich dann leider doch noch 2 Scheiben selbstgemachte Peperoni-Salami-Chips einverleibt die nochmal 130kcal extra brachten mit 76% Fettkalorien.

So bin ich am Ende des Tages leider etwas über die 1000 kcal hinweg geschossen und habe die 90% Fettkalorien leider nicht ganz erreicht. Bei mir waren es nur 84% bei 1158 kcal.

Die Belohnung der Mühen war ein sagenhaft niedriger Nüchternblutzucker am folgenden Morgen von 60 mg/dl. Sonst bin ich bei meiner Low-Carb-Ernährung morgens immer so um die 85-95 mg/dl.
Auf der Waage hat sich leider noch nicht viel getan - nur 300g weniger - aber das kommt ja vielleicht noch bzw. ist auch durch mein etwas zuviel an Kalorien meines ersten Fastentages zu erklären.
Tag zwei folgt!

Hier findet ihr meinen Bericht zu Tag 2 und Tag 3 meines Fat-Fasting.