Montag, 11. Juli 2011

Die Entdeckung des Omletts - following Sugar Busters! Lifestyle

Eiweiß, Eiweiß, Eiweiß

Nun ein wenig Theroie:
Die Literatur lehrt uns, dass Insulin das Hormon ist, gebildet in der Bauchspeicheldrüse, welches aktiv Hilft die Glukose (bzw. den Bultzucker), aufgenommen durch die Nahrung, in jede Körperzelle zu "drücken", indem es mit speziellen Rezeptoren in jeder Zelle in Verbindung tritt und so der Zelle  "befiehlt" entsprechend Glucose (Traubenzucker) aufzunehmen. Die Zelle braucht die Glucose als Brennstoff für seine Aufgaben.
So wird der Blutzuckerspiegel durch Insulin aktiv gesenkt. 
Die Ausschüttung von Insulin ins Blut wird durch Ansteigen des Blutzuckerspiegels - vor allem nach kohlenhydratreichen Speisen - stimuliert. Je stärker der Blutzuckerspiegelanstieg, je stärker auch die Insulinreaktion (je mehr Insulin wird ausgeschüttet in kürzester Zeit).
Nun sind die Zellen des Körpers nicht komplett Willenlos und schlucken einfach solange Glucose wie es das Insulin befiehlt. Nein. Haben sie genug Glucose aufgenommen, machen sie dicht. Weitere Einspeisung von Glucose in die Zelle kann nur durch noch mehr Insulin erzwungen werden. Sind aber alle Zellen störrisch und es kan kein Zucker mehr in die Zellen gebracht werden, geht das Insulin zum Hüftgold - oder wo man es sonst so hat - und veranlasst dort die Lagerung des überschüssigen Zuckers im Blut als Fett in den Fettzellen.
--- Da kommt also der Rettungsring her ---
Das Insulin verbleibt für mehrere Stunden im Blutkreislauf und solange wie das der Fall ist, gibt es nur eine Richtung: Rein in die Fettzellen. Erst wenn das Insulin im Blut abgebaut ist (ich muss mich mal belesen, wie das genau geschieht und wie man es dann vielleicht beeinflussen bzw. beschleunigen kann. Ich glaub beim Sport passiert da ein wenig), können die Fettzellen wieder offen stehen um als Energiespeicher Energie bereit zu stellen.
Der Fettabbau wird geregelt durch ein anderes Hormon namens Glucagon. Das ist dein Freund im Kampf gegen die Pfunde und auf dem Weg zur schlanken Linie. Glucagon hat im Körper die Aufgabe das Abfallen des Blutzuckerspiegels auf ein kritisches Niveau zu verhindern (ein anderes Mal mehr zu normalem Blutzuckerspiegel und Co.). Dabei nimmt es sich den in Form von Fett zuvor in den Fettzellen eingelagerte Zucker (es öffnet quasi die Fettzellen) und Hilft dieses dann für den Körper und seine Funktionen verfügbar zu machen.
Die Ausschüttung von Glucagon wird vor allem stimuliert durch Sport und durch die Aufnahme von überwiegend eiweiß-/proteinreichen Speisen. Zudem wissenswert, nach dem Verzehr von überwiegend / ausschließlich proteinreichen Speisen kommt es zu keinem signifikanten Anstieg des Blutzuckerspiegels. Somit wird die Insulinausschüttung stimuliert. So sind wir satt und können aber auch gleich Fettverbrennen. Hierzu vielleicht noch wissenswert: zu viel aufgenommene Kohlenhydrate werden in den Fettzellen gespeichert, wohingegen zu viel aufgenommenes Eiweiß ausgeschieden wird - also keine Umwandlung in Fettdepots.
Nun sollte man aber nicht tonnenweise Proteine in sich reinschaufeln - ausgewogen sollte die Ernährung schon sein, sonst kann es zu gesundheitlichen Schädigungen  kommen.

Vielleicht die Hauptlernpunkte nochmals knapp zusammengefasst:
  1. Insulin wird nach dem Verzehr kohlenhydratreicher Speisen ausgeschüttet (mal mehr mal weniger, je nach Art und Menge der Kohlenhydrate)
  2. Insulin macht die Fettzellen fett und verhindert, dass Fett abgebaut werden kann
  3. Erst das Nutellabrot und danach aus quasie Wiedergutmachung eine Stunde Joggen funktioniert nicht.
  4. Glucagon mach die Fettzelllen schlank, indem es die Fettzellen öffnet (wenn Insulin nicht mehr da ist)
  5. Glucagon wird besonders nach dem Verzehr von proteinreichen Speisen ausgeschüttet
Fazit: 
Wer Fettpolster los werden oder den Anbau derselben verhindern will sollte zu viel Insulin im Blut vermeiden - also auf zu viele und zu leicht  verdauliche kohlenhydratreiche Mahlzeiten verzichten - und die Ausschüttung von Glucagon fördern - durch Sport und / oder proteinreiche Mahlzeiten.

Somit stellte ich den heutigen Tag unter das Eiweißmotto bzw. reduzierter Kohlenhydrataufnahme (nach glykämischem Index). Was mir teilweise gelungen ist (etwas Schoki hab ich dann heute schon noch genascht - das wird das Tagesziel eines anderen Tages).
So gab es zum Frühstück einen griechischen Joghurt; der hat mehr Protein als normaler Naturjoghurt - und auch mehr Fett. Doch Fett ist nicht mehr der Feind  - meint gesunde Fette. Also nicht das Frittierfett trinken.
Hier vielleicht mal ein Stein des Gedankenanstoßes:
Seit den 70er des vergangenen Jahrhunderts gibt es die Kampagne gegen Fett. So wurde ein riesen Markt an Light Produkten geschaffen (auch eine tolle Spielwiese für die Lebensmitteltechnologie).
Doch sind die Menschen nun dünner als vorher? Eher nicht. Die Fettleibigkeit hat sich in den meisten westlichen Ländern verdoppelt. Doch wo kommt das ganze Fett her, wenn doch alle Low-fat Produkte schaufeln.
Jetzt die Neuigkeit: Das meiste Fett in unseren Fettzellen kommt nicht vom verzehrtem Fett aus Speisen, sondern vom Zucker, der umgewandelt zu Fett auf unseren Hüften lauert.
Der Verzehr an Zucker hat sich in den letzten Jahrzehnten mehr als verdoppelt. Hierbei anzumerken, die meisten low-fat Produkte werden mit Kohlenhydraten gestreckt um dann das gleiche Geschmacks- bzw. Verzehrserlebnis zu erzeugen wie bei full-fat Produkten (das weiß ich als Lebensmitteltechnologe, weil wir das bei uns - zur Zeit - auch noch nicht anders machen).

Zurück zu meinem griechischen Joghurt. Ich finde den toll. Der hat so einen cremigen Nachgeschmack - so ein wenig wie Sahne - daher auch Joghurt griechischer Art aus Sahnejoghurt. Tolle Sache.
Dann war ich einkaufen. Ich hab für knapp 30€ nur Lebensmittel in meine Tüte gepackt, die laut Glyx keinen bis maximal einen moderaten Blutzuckeranstieg verursachen und somit auch nur eine geringe bis moderate Insulinausschüttung stimulieren.
So hab ich mir vor allem Eier, Käse, Joghurt, Wurst und Gemüse gekauft. Auch eine Auswahl an Obstsorten war mit dabei.
Dann hab ich mir zum Mittag mein erstes Omlett seit menschengedenken zubereitet. Normal find ich es voll abartig, wenn  man Milch oder Mineralwasser in seine Eier schüttet um dann eine komische fluffige halbgare Masse zu erzeugen. Pfui-bäh.
Doch inspiriert von ein paar Rezepten aus LOGI (LOw Glycemic and Insulinemic Diet) Kochbüchern, hab ich mich mal rangetraut.
Also 2 Eier mit einem Esslöffel fettarme Milch (hier ist mal ein fettarmes Produkt ohne viel Technologie - aber da schmeckt man den Unterschied dann auch stark - aber ich mag die fettarme Variante sowieso lieber) und dann schön würzen. Und in die Pfanne, in der dann schon Bacon angeschwitzt wartete. Ja Bacon - das fetthaltige Schweinefleisch (hier natürlich auch nicht in rauen Massen). Das Omlett wurde bei mir auch ganz gar - also nicht dieser halbgare wabbel Zustand - gebraten und mit etwas Käse dekoriert.
Überraschung Überraschung. Es schmeckte. Das Omlett war knusprig - da gar - und richtig lecker. Könnt mir glatt noch eins machen.
Also Omlett wird jetzt öfter auf meiner Speisekarte stehen - wer braucht schon Proteinshakes, wenn man Eier hat.
Kurz notiert: Eier sind wohl für den Menschen eine besonders gute Proteinquelle, da wohl besonders gut verwehrtbar. Jeden Cholesterinängsten zum trotz (dazu kann ich ja auch mal später ein paar Zeilen posten).

Der weitere Tag war dann geprägt von etwas Obst, Salat und der schon angekündigten Schoki.
Zu Sport konnte ich mich heute an dem heißen Sommertag nicht durchringen, der auch mein letzter Urlaubstag für eine ganze Weile sein wird.

Das Experiment geht weiter.



Kurz ein Wort zu meinen Quellen - weder denk ich mir das ganze Zeug aus, noch habe ich drei Doktorarbeiten geschrieben in Medizin oder Ökotrophologie:

  • diverse Schlank-Im-Schlaf Bücher (ich hab sie alle)
  • Beat Sugar Addiction Now
  • Zuckersüchtig
  • Sugar Busters! (mein neuestes Baby, und sehr zu empfehlen)
  • diverse Glyx-Bücher
  • ernährungswissenschaftliche Grundausbildung im Zuge des Diplom Ingenieurs in Lebensmitteltechnologie

1 Kommentar:

  1. "Also nicht das Frittierfett trinken".
    Schade, ich war kurz davor ;-)

    Nein, ehrlich, danke für den interessanten und lesenswerten Beitag - bin gespannt auf mehr!

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